Geschirmte vs. Ungeschirmte Netzwerkkabel

Glasfaserkabel

In diesem Beitrag erklären wir den Unterschied zwischen geschirmten und ungeschirmten Netzwerkkabeln und deren Vor- und Nachteile.

Vernetzte Maschinen, IoT-Anwendungen, Frequenzumrichter, fluoreszierende Leuchten… in modernen Industrieumgebungen sind Systeme vielen elektromagnetischen Interferenzen ausgesetzt. Diese Störsignale können die Datenübertragung negativ beeinflussen, was gerade in Produktionsstätten hohe Kosten verursachen kann. Auf Ebene der Netzwerkkabel sind Schirmungen eine Möglichkeit, die Einwirkung elektromagnetischer Interfenzen zu begrenzen.

Geschirmte Netzwerkkabel

Wie der Name verrät, verfügen geschirmte Kabel über eine zusätzliche Abschirmung der Leitungen. Diese Schirmung schützt die Datenübertragung,
indem Störsignale über eine Erdung abgeleitet werden. Als Abschirmung kommen verschiedene Materialien in Frage – häufig wird auf eine Kupferummantelung gesetzt, die wie ein faradayscher Käfig elektromagnetische Signale ableitet. Gerade in rauen Industrieumgebungen oder für empfindliche Elektronik sind geschirmte Kabel sinnvoll.

Wichtig ist hierbei, dass die richtige Schirmung gewählt und die Kabel ordentlich installiert werden, da das Kabel ansonsten als Antenne für die Störsignale agieren kann und diese in das System weiterleitet.

Bei der Planung eines Systems sollten auch die Nachteile von geschirmten Kabeln berücksichtigt werden. So sind Netzwerkkabel mit elektromagnetischer Abschirmung weniger flexibel, schwerer und haben einen größeren Durchmesser, was die Installation aufwändiger macht. Die Anschaffungskosten sind außerdem höher, was gerade bei Großprojekten Unterschiede von mehreren hunderttausend Euro bedeuten kann.

Ungeschirmte Netzwerkkabel

Den ungeschirmten Kabeln fehlt dagegen ein zusätzliches Abschirmgeflecht – die Kabel bestehen daher nur aus den Leitungen und der Außenhülle. Sie sind anfälliger für Störsignale, insbesondere, wenn viele Kabel nahe aneinander installiert werden.

Ein großer Vorteil ungeschirmter Kabel liegt neben der günstigeren Anschaffung in ihrer Flexibilität. Durch den geringeren Durchmesser und die fehlende Erdung sind sie einfacher zu installieren, wodurch Planungs-und Arbeitskosten gespart werden können. Außerdem können viele Störquellen
bereits durch sorgfältige Planung vermieden werden, sodass eine Schirmung unter Umständen gar nicht notwendig ist.

Wann ist eine Kabelschirmung notwendig?

Ab wann eine Schirmung benötigt wird, muss im Einzelfall geprüft werden. Eine Orientierung hierfür bietet das M.I.C.E.-Modell, welches die Umwelteinwirkungen klassifiziert.

Für E1 Umgebungen, also Standorte mit niedrigen elektromagnetischen Störeinflüssen (z.B. Büros), können in der Regel ungeschirmte Kabel eingesetzt werden. Ein Beispiel sind klassische Cat. 6A Netzwerkkabel, die für einfache Office-Netzwerke vollkommen ausreichenden
Schutz bieten.

Für Umgebungen der Klasse E3, wie etwa Fertigungsstätten, sollten geschirmte Kabel verwendet werden. Je nach Anforderung können unterschiedliche Materialien und Geflechte zur Abschirmung genutzt werden, beispielsweise flexible Schirmungen für Industrieroboter, die täglich hunderte Bewegungen ausführen.

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